Die Grafen Neipperg
in der Geschichte

Die Gegenwart

Karl-Eugen Graf von Neipperg und Philipp Erbgraf zu Neipperg führen gemeinsam die Geschicke des Hauses Neipperg und setzen somit dessen lange Geschichte fort. Bewusst und engagiert übernehmen sie Verantwortung für ihre Heimat, deren Natur und Gesellschaft.

Der Ursprung

Im Geschlecht der Grafen von Neipperg, das dem fränkischen Uradel entstammt und dessen Geschichte bis ins Hochmittelalter zurückreicht, verbinden sich auf engste Weise politische Verantwortung und Landesverbundenheit. Insbesondere der Wein, dessen Anbau die Grafen Neipperg bereits im 13. Jahrhundert auf ihren Besitzungen betrieben, ist aus ihrer Geschichte nicht wegzudenken.

Das Wappen

Das Wappen mit den drei silbernen Ringen auf rotem Grund ist schon seit dem Hochmittelalter das Emblem der Familie und wurde 1726 mit ihrer Standeserhöhung in den Reichsgrafenstand unter Kaiser Karl VI ergänzt durch den Wahlspruch VIRTUS SUDORE PARATUR – „Tugend wird durch Schweiß errungen“.

Der Weinbau

Während die Familie im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche berühmte Feldherren, Diplomaten und kirchliche Würdenträger hervorbrachte, widmete sie sich stets gleichzeitig und mit Eifer dem Weinbau. So wird den Grafen Neipperg auch nachgesagt, im 18. Jahrhundert den nun für die Region so typischen Lemberger nach Württemberg gebracht zu haben. Mitte des 18. Jahrhunderts exportierten sie zudem ihre begehrten Traminer und Muskateller nach Wien, wo einige Vertreter der Familie hohe Stellungen am Kaiserhof innehatten.

Paladin der Kaiser

WILHELM REINHARD VON NEIPPERG (1684-1774)

In Schwaigern geboren, schlug er eine militärische Karriere im Dienst der österreichischen Kaiser ein. Als gefragter Taktierer, später im Rang eines Feldmarschalls, wurde er im gesamten Kaiserreich eingesetzt – und nicht nur militärisch: man beauftragte ihn mit der Erziehung Franz Stephan von Lothringen, dem späteren Kaiser Franz I. und Gemahl der Kaiserin Maria-Theresia. Er zeichnete sich in den Türkenkriegen aus und war als Gouverneur für den Bau der Reichsfestung in Luxemburg verantwortlich. Mit dem „Orden vom goldenen Vlies“ erhielt Wilhelm Reinhard die höchste Auszeichnung am österreichischen Kaiserhof.

Höfling und Kriegsheld

ADAM ALBERT VON NEIPPERG (1775-1829)

Hochgeschätzt am Wiener Hof für seine ausgezeichneten Umgangsformen, seine exzellente Bildung, seine Sprachbegabung und Musikalität, machte er eine steile militärische Karriere. Er diente an zahlreichen Kriegsschauplätzen in den Niederlanden, dem Rheinland, Norditalien und in Tirol und wurde 1813 von Kaiser Franz II. zum Feldmarschallleutnant ernannt. Nach dem Tod Napoleon Bonapartes heiratete er dessen Witwe Marie Louise, die Tochter des Kaisers von Österreich, und vertrat am Wiener Kongress ihre Interessen.

dem Gewissen verpflichtet

ABT ADALBERT VON NEIPPERG (1890 – 1948)

Ebenfalls in Schwaigern aufgewachsen, trat er in politisch unruhigen Zeiten dem Benediktinerorden bei und wurde 1929 zum Abt des Klosters Neuburg bei Heidelberg gewählt. Als brillanter und sehr gefragter Redner trat er immer für die Treue zu Glaube und Kirche ein und positionierte sich eindeutig gegenüber den, der immer stärker werdenden völkisch-rassistischen Deutschnationalen. Aus politischen und gesundheitlichen Gründen trat er 1934 von seinem Amt als Abt zurück. Dreieinhalb Jahre war Abt Adalbert in jugoslawischer Kriegsgefangenschaft und selbst als er einige Male hätte entlassen werden können, wollte er die Verzagten, Kranken und Sterbenden nicht im Stich lassen. Zu Weihnachten 1948 wurde er grausam gefoltert und ermordet. Heute läuft ein Verfahren zu seiner Seligsprechung, das vom Erzbischof der zuständigen Diözese Freiburg unterstützt wird.

Erhalt und Weiterentwicklung

JOSEF HUBERT VON NEIPPERG (1918-2020)

Josef Hubert Graf von Neipperg trat 1947 sein Erbe an und widmete sich neben seinen regen Verbandstätigkeiten intensiv der Bewirtschaftung des Familienbesitzes – insbesondere der naturgemäßen Waldwirtschaft und dem Weinbau. So kaufte er Anfang der 70er Jahre auch Weingüter in Saint Emilion bei Bordeaux, die seit 1985 von seinem Sohn Stephan Graf von Neipperg zu internationaler Größe weiterentwickelt wurden.